Korcula Stadt

Für viele ist es das schönste Städtchen der kroatischen Inselwelt. Sie liegt auf einer Halbinsel und die Gassen sind fächerartig angeordnet, im Hintergrund die hoch aufragenden Berge von Peljesac. Die Stadt wird von einer prächtigen Kathedrale überragt, kleine Gassen verlaufen parallel zu den Stadtmauern, von denen heute noch Reste sichtbar sind.

Korcula

Die Stadt ist reich an Kunstgegenständen. Es gibt sehenswerte Museen, und die Kirchen bergen herrliche Gemälde von venezianischen und kroatischen Meistern. In der Stadt finden sich gute Restaurants und Cafes, und man den bekannten Säbeltanz Moreska bewundern. Touristen überall – Saison ist in der 3.200 Einwohnerstadt das ganze Jahr über.

Aufgrund ihrer exponierten Lage auf der kleinen Halbinsel mit dem schmalen Landzugang blieb die Kolonie sicher und konnte sich ungestört entwickeln. Die genaue Entstehungszeit der Stadt Korcula ist unbekannt. Nach Legenden, mittelalterlichen Handschriften und einer Eingravierung am Stadttor soll der Begründer dieser Inselkolonie der Trojaner Antenor oder sogar Aneas selbst gewesen sein. Mitte des 10. Jh. wurde sie unter dem slawischen Namen Krkar vom byzantinischen Kaiser Konstantin Porphyrogenet schriftlich erwähnt.

Der ausgeklügelte Grundriss und Stadtplan, der den natürlichen Gegebenheiten angepasst wurde, entstand in der zweiten Hälfte des 13. Jh. unter dem Fürsten Marsiilije Zorzi. Mit der Zeit wurden die Befestigungen immer stärker und die Wehrtürme und Stadtmauern immer höher, aber auch die Häuser und Kirchen immer komfortabler und ausgeschmückter. Die Blütezeit der Stadt lag im 15. Jh und 16. Jh, als ca. 6.000 Menschen hinter den schützenden Mauern lebten. So trotze die Stadt sämtlichen Angreifern. Wie beeindruckend sie wirkte, kann man mittelalterlicher Reiseliteratur entnehmen.

Östlich von Korcula liegen rund 20 Inseln – meist grünfleckig und weiß gesäumt im Adriablau. Kleine Boote schippern von der Stadt aus dorthin.

Korcula ist stolz, die Wiege eines großen Entdeckers und Weltreisenden zu sein. Marco Polo soll 1254 dort geboren sein (es heißt auch, es sei das Vaterhaus). Er starb in Venedig 1324. Mit seinem Vater Nicolo und Bruder Maffeo reiste er zwischen 1271-75 über Tibet nach China. Der Familiensitz in Venedig musste dem Theater weichen. Das Geburtshaus in Korcula ist nun die einzige Erinnerung an diese Familie. Seit 1997 ist Korcula Sitz des internationalen Marko Polo Zentrums, das sich mit der Erhaltung des Kulturerbes beschäftigt.

Der Säbeltanz Moreska soll an die Zeit der Belagerung Korculas durch die Türken im 16. Jh. erinnern und symbolisch den Kampf zwischen Gut und Böse darstelllen. Dieser Säbeltanz, der heute in keinem der wöchentlich für die Touristen organisierten Folkloreprogramme fehlen darf, ist ein Rittertanz in Rot und Schwarz und in prächtigen Kostümen. Er besteht aus sieben Tanzfiguren – von denen eine heute nicht mehr aufgeführt wird, weil sie für die Tänzer lebensgefährlich ist. Die Schwarzen mit ihrem Anführer, dem Königssohn Moro, stellen die Türken dar.

Sie haben die Braut des roten Königs Osman entführt, weil Moro sich in sie verliebt hat. Eine Schlacht soll über Bula, so heißt die Braut des roten Königs, entscheiden, und sie wird so heftig geführt, dass die Säbel Funken sprühen. In einem Zwischendialog bittet Bula um Frieden. Doch der Kampf tobt weiter. Am Ende erklärt der schwarze König seine Niederlage und gibt Bula ihrem verliebten roten König zurück.

Badija

Östlich von der Stadt Korcula liegen rund 20 Inseln – meist grünfleckig und weiß gesäumt im Adriablau. Kleine Boote schippern von der Stadt aus dorthin.

Die Klosterinsel Badija ist mit 1 km² die größte Insel dieses Archipels. Dichtes Macchiagestrüpp wuchert, aber es gibt auch einen Kiefern- und Zypressenwald sowie Olivenhaine. Dort gibt es Fels- und Kiesbuchten; an separaten Plätzen FKK.

Schon in vorgeschichtlicher Zeit war Badija bewohnt. Von den Römern ist ein Grabdenkmal übrig geblieben. Vor beinahe 1.000 Jahren stand hier ein Benediktinerkloster. Im 14. Jh. lebte ein Geistlicher aus Korcula als Einsiedler auf dieser Insel, und aus dieser Zeit stammt auch das Franziskanerkloster, das immer wieder von Piraten geplündert wurde.

Das Kloster liegt direkt am Meer, im gotischen Säulenhof sprudelt ein Süßwasserbrunnen. Auch die Kirche mit ihrem Rosettenportal ist im gotischen Stil erbaut. Sie und die Kapelle Sv. Kriz nebenan besitzen Marmoraltäre – der größte davon ist in einem herrlichen Lichtblau gehalten.

Majsan

Majsan ist eine von bis zu 20 vorgelagerten kleinen Inselchen vor der Stadt Korcula und war ebenfalls schon zur Römerzeit besiedelt. Es gibt Reste von Landvillen, und es wurden Nekropolen des hl. Maxim gefunden. Damals wurde Wein angebaut. Die Turmruinen auf dem Hügel sollen vom venezianischen Dogen Orsolo II. stammen, der von hier aus im Jahr 1.000 Korcula und Lastovo eroberte. Auch auf dieser Insel findet man man gute Badebuchten. Stupe Velike und Male sind zwei FKK-Inselchen mit Felsplattenbuchten.

Vrnik

Vrnik mit seinen weißen Felsen ist nur 300 m² groß und ist eine von 20 vorgelagerten kleinen Inselchen vor der Stadt Korcula. Die Gewölbe und Grotten auf der Insel sind Steinbruchreste aus der Römerzeit. Aus diesen Steinen wurde später auch der Dogenpalast in Venedig gebaut. Ein Kirchlein aus dem 17. Jh. und einige Steinhäuser stehen noch auf der Insel.