Nationalpark Insel Mljet

Durch ihren dichten Kiefern- und Steineichenwald und ihr Seengebiet unterscheidet sie sich von allen kroatischen Inseln – zwei Drittel der Fläche sind bewaldet, üppig grün und wurde 1960 zum Nationalpark erklärt. Eine Insel für alle die, die in Ruhe und Abgeschiedenheit wandern und baden wollen.

Mljet ist die Insel der Legenden. Diese weisen Mljet als Insel des Odysseus aus, auf der die Amazonen lebten und Homers Held sieben Jahre bei der Nymphe Kalypso verbrachte. Außerdem soll Paulus vor dieser Insel Schiffbruch erlitten haben und nicht vor Malta.

Mljet ist auch die Insel der Bienen, sie wurde von den Griechen Honiginsel, melite nesos, genannt. Sie ist die grünste aller kroatischen Inseln – von den 98 km² sind 70% bewaldet. Es wachsen Aleppokiefern, Pinien und Steineichen. Ansonsten Karstlandschaft mit Höhlen, von wuchernder Macchia bedeckt. Die höchste Erhebung ist der Berg Velji Grad (514 m) bei Babino Polje in der Inselmitte. Im Süden gibt es Sandstrände, im Meer tummeln sich Fische, Krebse und Muscheln. Seebären wurden auch wieder gesichtet und draußen im Meer springen Delfine.

Touristenattraktionen sind die zwei untereinander und mit dem Meer verbundenen Seen – der Veliko und der Malo jezero (großer und kleiner See). Die beiden Salzseen sind mit dem Meer und untereinander durch einen Kanal verbunden. Es handelt sich nicht um Meereseinbuchtungen, wie man auf den ersten Blick meinen könnte, sondern um Karsterscheinungen. Von Pinien üppiger Macchia gesäumt, laden sie zum Spazierengehen, Baden und Schnorcheln ein oder zu einem Besuch des Klosterinselchen Sv. Marija.

Der Mali jezero hat eine Fläche von 24 ha und eine Tiefe von bis zu 29,5 m. Der Veliko jezero mit 145 ha Fläche ist bis zu 46 m tief. Beide erwärmen sich im Sommer stärker als das Meer. Während dieses im August um die 23 Grad hat, misst der große Salzsee 25 und der kleine 26-30 Grad.

Die kreisförmig aufgeschichteten Mauern der Illyrer sind heute noch zu sehen. Von den Griechen, so sagt man, blieb nur der Inselname. Der römische Geschichtsschreiber Appian erwähnt im 2. Jh. n. Chr. in seinen historischen Aufzeichnungen die Insel als einen Piratenstützpunkt und berichtet, dass 35 v. Chr. die Römer auf Mljet und Korcula die Illyrer unterworfen und deren Stadt Melitusa zerstört haben. Die Papyrusrolle Odoakers von 489, die Ernteerträge von Oliven auflistet, belegt die Besiedlung in jener Zeit. Auf die Römer geht eine Ruine in Polace zurück, außerdem gibt es Überbleibsel aus frühchristlicher Zeit. Die Goten und Byzanz hinterließen ihre Spuren, dann kamen die Slawen und Awaren. im 10. Jh. beherrschten die Neretljaner Mljet. 1151 schenkte der Zahumer Fürst Desa die Insel den Benediktinern des Pulianerordens aus Italien. Zu dieser Zeit gab es Siedlungen in Prozura, Zara und Korita.